Nesselsucht

Die Nesselsucht aus Sicht der TCM

Im chinesischen Namen für die Urtikaria steckt, wie so oft bei juckenden Hauterkrankungen, die Beschreibung „Wind“. Getreu dem Namen „wie der Wind“ handelt es sich um eine solche „Wind-Schädigung“, findet sich in der Anamnese meist auch „Kälte“ oder „Hitze“, bzw. „Feuchtigkeit“.

Erste Beschreibungen der Nesselsucht finden sich bereits im ältesten Werk der chinesischen Medizin, dem Klassiker des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin – beginnend um 200 vor Christus. Heutzutage wird die Urtikaria häufig als „Wind-Ausschlag-Klumpen“ bezeichnet. Dies bringt zum Ausdruck, dass die „Nesselsucht“, ähnlich dem Heuschnupfen, als eine „Windschädigung“ angesehen wird. „Wind“ (feng) ist der häufigste von außen auf den Menschen treffende krankheitsauslösende Faktor in der chinesischen Medizin. Typische Merkmale für eine „Windschädigung“ sind das plötzliche Auftreten und Verschwinden der Quaddeln, die stark wechselnden Lokalisationen, der heftige Juckreiz und die Beteiligung des Kopfes. Allgemein kann man sagen, dass „Windschädigungen“ auch den oberflächlichen und flüchtigen Charakter einer Erkrankung beschreiben.

Dies gilt für alle Formen der Urtikaria. Bei den chronischen Formen geht die chinesische Medizin davon aus, dass der Krankheitsprozess in die Tiefe des Körpers eingedrungen ist. Die tiefste Ebene, in die Krankheitsprozesse vordringen können, ist die „Xue“-Ebene. Der Bereich des „Xue“, annähernd dem Blut entsprechend, muss bei chronischen Formen der Urtikaria unbedingt mitbehandelt werden. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass Stagnationen im Fluss des „Xue“ beseitigt werden und eine harmonische „Xue“ Bewegung erreicht wird. So kann das „Xue“ zum Beispiel mit geeigneten therapeutischen Maßnahmen gekühlt oder auch bewegt werden. In der Tat haben sowohl das zelluläre als auch das humorale Immunsystem viel mit dem Blut zu tun.

Video über Nesselsucht

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Behandlung mit Akupunktur

Die Chinesische Medizin hat ein breites Indikationspektrum, in der Indikationsliste der WHO ist die Akupunktur als eine Therapiemöglichkeit aufgeführt, mit der sich Nesselsucht bzw. Urticaria behandeln lässt.

Während eine medikamentöse Therapie symptomatisch die äußeren Auswirkungen behandelt, wirkt die Akupunktur der Ursache entgegen. Die Akupunktur wird in der chinesischen Medizin als die äußere Behandlungsmethode bezeichnet. Sie eignet sich besonders gut, um Erkrankungen zu behandeln, die sich an der „Oberfläche“ des Menschen abspielen. Zur „Oberfläche“ zählen vor allem die Haut und die Schleimhäute des Menschen. Aus diesem Grund können zum Beispiel grippale Infekte oder Allergien in vielen Fällen gut mit Akupunktur behandelt und ausgeleitet werden. Da der wichtigste krankheitsauslösende Faktor bei der Urtikaria „Wind“ (feng) ist, geht es in der Behandlung vor allem darum, „Wind“ aus der „Oberfläche“ auszuleiten.

Eine Reihe von Akupunkturpunkten zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich besonders eignen, „Windschädigungen“ auszuleiten. Dies lässt sich bereits an ihrem Namen erkennen wie „Teich des Windes“ - „Pforte der Winde“ - „Versammlungshalle des Windes“ oder auch „Marktplatz der Winde“.

Die Akupunktur sollte ein bis dreimal pro Woche durchgeführt werden. Dabei gilt als Erfahrungswert: Je häufiger die Schübe, desto häufiger die Akupunktur. Insgesamt sollten, abhängig vom Krankheitsverlauf, mindestens zehn bis zwanzig Akupunkturbehandlungen durchgeführt werden. In einigen Studien, die 2005 und 2010 in Deutschland durchgeführt wurden, konnte eine spezifische, juckreizberuhigende Wirkung von bestimmten Akupunkturpunkten nachgewiesen werden, daher ist der Stellenwert der Akupunktur speziell bei der Urtikaria besonders hoch einzuschätzen. Darüber hinaus ist diese Art der Therapie komplett nebenwirkungsfrei.

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